Coworkingspace Fleet 7

Gestern Abend startete die Veranstaltungsreihe des Kreisverbands der Freien Demokraten „FDP Kiel vor Ort“ mit einem Besuch im neuen Coworkingspace „Fleet 7“ in der Holstenstraße 68a.
Mit dieser Veranstaltung begann eine Reihe von geplanten Unternehmensbesuchen und externen Gesprächsrunden in der Landeshauptstadt Kiel, bei denen die Freien Demokraten mit Bürgerinnen und Bürgern der Austausch suchen.
Im Fleet 7 kamen gestern Abend rund 35 Startupper, Studenten, Unternehmer, Vertreter der CAU Kiel, Politiker und Interessierte Bürger zusammen. Die Geschäftsführerin des Fleet 7 Ingrid Wernicke und der Kreisvorsitzende der Freien Demokraten in Kiel Dr. Ingmar Soll führten inhaltlich in den Abend ein. Frau Wernicke gab in einer anschaulichen Präsentation einen Einblick in die Entstehung des Coworkingspace und einen Ausblick auf das, was noch alles in den Räumlichkeiten der alten Druckerei der Kieler Nachrichten entstehen soll.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde aller Besucher und Besucherinnen kristallisierte sich heraus, dass die Themen Digitalisierung, Arbeiten 4.0 und Kiel als Gründerfreundliche Stadt die Anwesenden umtreibt. Genau diese Themen führten auch bei den Kieler Nachrichten dazu, sich nach einem langen Denkprozess dafür zu entscheiden, der vorhandenen leerstehenden Immobilie mit dem Coworkingspace neues Leben einzuhauchen. Rund um die alte Druckerei wird drinnen wie draußen ein ganz neuer Arbeitsraum entstehen, der ein flexibles, technisch gut ausgestattetes Arbeitsumfeld bieten soll. „Nicht nur eine Immobilie, sondern auch die Umgebung darum wird sich verändern. Das ist ein Teil Stadtentwicklung“, so Ingrid Wernicke.
Eine wichtige Entwicklung für Kiel, in der ein ganzes Ökosystem für Gründer aber auch für modernes Arbeiten als solches geschaffen werden muss. Wie wichtig es hierfür sei „Studierende und die regionale Wirtschaft besser miteinander zu vernetzen, damit mehr der Qualifizierten blieben“, weiß Dr. Ingmar Soll. Weiter wünscht er sich, dass „der Standort Kiel als attraktiver Ort zum Leben und zum Arbeiten gestärkt werde“.
Die Freien Demokraten wollten von den Beteiligten wissen, was sie sich seitens der Politik wünschen, um diese Entwicklung zu unterstützen?
Entbürokratisierung war ein Stichwort, das immer wieder genannt wurde. Verwaltungsvorgänge sollten verschlankt werden, zentrale Ansprechpartner für Gründer solle es geben, Verwaltungen sollten vielmehr als Servicedienstleister auftreten. Vielleicht könne es sogar ein eigenes Zentrum für Gründer geben?
Studiengänge müssten reformiert und verschlankt oder gleich ganz neu aufgestellt werden. Bereits in der Schule sollte grundsätzliches Wirtschaftswissen vermittelt werden. Alte Denkmuster, zu denen es auch gehöre Kindern zu raten „richtige Berufe“ zu erlernen, müssten aufgebrochen werden. Es solle vielmehr schon sehr früh darum gehen, was man machen, womit man sich beschäftigen möchte und nicht was man werden wolle. Und nicht zuletzt wünschten sich die Anwesenden eine bessere Informationspolitik seitens der Politiker. Bereits bestehende Angebote müssten besser vermittelt werden und Informationen gebündelt auffindbar sein. Insgesamt wurde immer wieder mangelnde Kommunikation beanstandet. Durch komplizierte bürokratische Prozesse fühlten sich viele von vornherein abgeschreckt und die Hürden für Gründungen aber auch Denk-Beteiligungen aller Art seien gefühlt sehr hoch.
„Denken wir neu“ ist nicht nur der Wahlslogan der Freien Demokraten auf Bundesebene. Auch in Kiel gilt es, sich aus alten Mustern herauszuarbeiten und sich zu öffnen –für Gründer, Qualifizierte, Kreative. Der Gesprächsbedarf war für alle Beteiligten an diesem Abend so hoch, dass sich die Runde nach drei Stunden reger Diskussion in der Gruppe und später auch bilateral nur langsam auflöste. Sebastian Fischbeck, Teilzeit-Gründer von myofficehero hat in der Diskussion etwas gesagt, dass den hohen Gesprächsbedarf zu diesen neuen Entwicklungen erklärt: „Die ganze Startup Szene in Kiel ist wie ein eigenes Startup.“ Raum für diese Szene wurde und wird weiter wachsend das Fleet 7 bieten. Politischer Ansprechpartner dafür sind in Kiel die Freien Demokraten.