
Seit Mai 2022 ist die Alte Schwentinebrücke für den motorisierten Individualverkehr gesperrt. Sie darf nur vom ÖPNV und von Fahrrädern genutzt werden. Nun neigt sich der einjährige Versuch dem Ende zu. Im Zwischenfazit im Dezember präsentiere das Tiefbauamt Zählungen von 24.3.22 (also vor dem Versuch) und vom 27.9 (während des Versuches).
„Hier wurde leider auch verpasst eine Zählung in den Sommermonaten zu machen. Jeder weiß, dass dann der Verkehr zum Strand und wieder zurück den gesamten Ostring lahmlegt. Hier brauchen die Menschen vor Ort die Alte Schwentinebrücke aus Alternative“, gibt Kim Jöns, Kreisvorsitzende der FDP Kiel, zu bedenken.
Das Ziel, dass Radfahrende nun die Fahrbahn nutzen, damit der begrenzte Gehweg den Fußgänger zur Verfügung steht, wurde verfehlt, da nur 32% die Fahrbahn nutzen. Der größte Teil von fast 70 % nutzt weiterhin den Gehweg. Auch die weiteren Zählungen haben ergeben, dass weiterhin mehr Räder den Gehweg nutzen.
„Das der rutschige Fahrbahnbelag für viele Radfahrende ein Grund ist, den Gehweg zu nutzen, hat die Verwaltung richtig erkannt. Das Problem ist, dass sie darauf die falschen Handlungen ableiten. Nun soll im Sommer während zehn Wochen die Brücke komplett gesperrt werden und das Pflaster mit ‚neuem‘ geschnittenen Pflaster ersetzt werden. Bei der Modernisierung sollte stattdessen ein sicherer und besser befahrbarer Belag gewählt werden“, fordert der Kreisvorsitzende der FDP Kiel, Kim Jöns.
Die von der IHK durchgeführte Umfrage, wonach ein Großteil der Betriebe keine Veränderungen erwarte, ist nicht stichhaltig, da sich nur ein sehr kleiner Teil der Unternehmen - rund 13 Prozent - an der Umfrage beteiligt habe. Stichhaltiger sind demgegenüber die rund 2.000 von Gewerbetreibenden gesammelten Unterschriften für die Freigabe der Brücke.
„Durch den Umweg von knapp 1.000 Metern haben die lokalen Einzelhändler und Gastronomen seit dem PKW-Verbot so starke Einnahmeeinbußen, dass wir vermutlich Gewerbebetriebe und Arbeitsplätze hier auf dem Ostufer verlieren werden“, so Bornhöft.
„Wir appellieren daher dringend an die Verantwortlichen der Stadtpolitik, diesen gescheiterten Verkehrsversuch auf formal zu beenden. Die Freien Demokraten werden sich weiterhin dafür einsetzen, dass die Brücke wieder von allen genutzt werden darf. Und für alle Verkehrsteilnehmer:innen eine sicher und sinnvolle Mobilität gewährleistet wird“, so die FDP-Politiker:innen unisono.
„Langfristig muss der bei der Sanierung umgesetzte Rückbau einer Fahrspur wieder behoben werden, damit konfliktfreier Begegnungsverkehr wieder wie früher ohne Probleme möglich ist“, wiederholt Bornhöft seine Forderung vom April 22. Er hatte auch damals schon gefordert den Belag der Brücke umgehend zu modernisieren.