Kiel fährt Wasserstoff
Kiel fährt Wasserstoff
Die KielRegion ist durch das Bundesverkehrsministerium mit dem HyStarter Projekt als
Wasserstoffregion ausgezeichnet worden. Unter dieser Voraussetzung stehen Gelder zur
Finanzierung des Aufbaus der Wasserstoffversorgung in Kiel zur Verfügung. Konkrete
Maßnahmen werden in den kommenden Monaten erarbeitet.
Die FDP Kiel begrüßt dieses Projekt und fordert die Schaffung einer ganzheitlichen
Wasserstoff-Produktionskette in Kiel.
Dies beinhaltet:
1. Den Aufbau einer öffentlichen Wasserstoffversorgung für den Mobilitätsbereich.
2. Die Schaffung einer Infrastruktur für Wasserstoffforschung.
3. Die Schaffung einer Basis oder das Setzen von Anreizen für wasserstoffherstellende Industrie.
4. Die Schaffung einer Basis oder das Setzen von Anreizen für Brennstoffzellenhersteller
5. Die Schaffung einer Basis oder das Setzen von Anreizen für brennstoffzellenverarbeitende Industrie, insbesondere für die Bereiche der Mobilität,
Energie- und Heizversorgung für Gebäude, Büros, Eigenheime und weitere.
Konkret fordert die FDP Kiel die Stadtverwaltung auf:
− Sich für die Schaffung oder Umrüstung mehrerer öffentliche zugänglicher
Wasserstofftankstellen einzusetzen. Diese sollen im Stadtgebiet möglichst gut verteilt
liegen.
− Den Fuhrpark der Stadt und der Eigenbetriebe, sofern es wirtschaftlich sinnvoll ist, auf
wasserstoffangetriebene Fahrzeuge umzurüsten. Neue Mobilitätssysteme in Kiel sollen
mit Wasserstoffantrieb beschafft werden.
− Ggf. eine eigene Wasserstofftankstelle für die vorgenannten Fahrzeuge einzurichten.
− Die Infrastruktur für die Energie- und Heizversorgung bei Neubaugebieten und im Hafen
mitzudenken.
− Ein Co-Working für Engineers mit dem Schwerpunkt im Bereich Wasserstoff zu
etablieren.
− Wasserstoff-/brennstoffzellenversorgte Bauvorhaben (privat/öffentlich/gewerblich) zu
fördern.
− Die Förderung der Entwicklung wasserstoffbasierter Konzepte für die maritime
Wirtschaft
− Eine Aufklärungskampagne umzusetzen, um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu
gewinnen.
Hierbei ist der FDP Kiel wichtig, dass für die Herstellung des Wasserstoffs „grüner“ Strom
verwendet wird. Dieser könnte ggf. auch durch städtische Solaranlagen gewonnen werden.
Begründung:
Wasserstoff wird als Energieträger der Zukunft gehandelt, da dieser sehr flexibel und auch
mit regenerativen Energietechnologien herstellbar ist. Als transportabler Speicher für große
Energiemengen ist er unschlagbar – als stationärer Energiespeicher ist er Batterien erst recht
überlegen: vielseitiger, flexibler, billiger. Im Bereich der Mobilität bringt der
Wasserstoffantrieb nicht nur mehr Reichweite als der Elektroantrieb, sondern kann ebenso
lange Ladezeiten umgehen. Auch der Kieler ÖPNV könnte durch eine Umstellung auf
wasserstoffbetriebene Fahrzeuge profitieren.
In Kiel haben wir einen Standortvorteil für die Wasserstoffproduktion: in Schleswig-Holstein
liegt eine erhebliche Überversorgung von grünem Strom (Windenergie) vor und Forscher
haben bereits ein Elektrolysesystem entwickelt, welches die Wasserstoffproduktion mit
Meerwasser gelingen lässt. Kiel könnte den benötigten Wasserstoff selbst regional und
emissionsfrei herstellen und würde hier zukunftssichere Arbeitsplätze im Hightech-Bereich
schaffen, dessen Kapazitäten sich aufgrund zukünftig steigender Nachfrage auch noch
erweitern lassen.
Im maritimen (und bahntechnischen) Bereich gibt es bereits Akteure, die im Bereich der
Wasserstoffforschung und Brennstoffzellenfertigung aktiv sind.
Die Wasserstoffregion Kiel erlangt durch die Innovationsfreudigkeit und Hightech-
Ansiedelung den Ruf einer grünen modernen Hightech-Vorreiterregion und somit einen
Wettbewerbsvorteil. Die entstandene Wasserstoffinfrastruktur würde weitere neue
Hightech-Unternehmen anziehen und Kiels Image als moderne und ökologische Stadt
stärken.
Der hergestellte Wasserstoff könnte ggf. über das lokale, regionale oder nationale Gasnetz
verteilt oder vertrieben werden.