Die FDP Kiel fordert die Realisierung der Südspange wie im Verkehrsentwicklungsplan 2008
der Landeshauptstadt Kiel anerkannt und im vordringlichen Bundesverkehrswegeplan 2030
und des daraus hervorgegangenen Bedarfsplans für die Bundesfernstraßen 2016 vorgesehen.
Dies soll auch unabhängig und somit zeitlich vor der Ostuferentlastungsstraße (sog. Ostring
II) erfolgen, die lediglich als „Weiterer Bedarf“ im Bundesverkehrswegeplan 2030
aufgenommen ist.
Begründung:
Wiederkehrend wird in der Ratsversammlung beantragt von den Planungen zur Südspange
Abstand zu nehmen, um insbesondere dem Klimanotstand und damit dem Klimawandel
gerecht zu werden. Diese Annahme legt zugrunde, dass weniger gut ausgebaute Straßen
zwangsläufig zu weniger Autoverkehr führen würde. Die FDP Kiel hingegen geht davon aus,
dass sich zwar die Antriebsarten ändern, der motorisierte Individualverkehr jedoch auch in
Zukunft wesentlicher Bestandteil unserer Mobilität bleiben wird.
Der Ausbau der B 404 zur Bundesautobahn A 21 wurde mit dem Beschluss des Verkehrsentwicklungsplanes 2008 durch die Ratsversammlung als notwendig anerkannt und hat in Verbindung mit
der A 24 und mit dem Weiterbau der A 20 die Verbesserung der Erreichbarkeit Kiels aus Südosten zum Ziel. Im Bundesverkehrswegeplan 2030 ist die Maßnahme „Vierstreifiger Ausbau der B
404 von der A 1 bis zur B 76 zur A 21“ im Vordringlichen Bedarf verankert.
Beschlossen wurde zudem die Führung der Nebenfahrbahn westlich der zukünftigen A 21,
um eine günstige ÖPNV-Anbindung der angrenzenden Stadt- und Ortsteile sowie die
Erschließung neuer Gewerbeflächen im Kieler Süden zu erreichen. Um das bestehende
Gewerbegebiet in Wellsee bei westlicher Führung der Nebenfahrbahn weiterhin gut
anzubinden, wurde zudem beschlossen, dass es mindestens eine Ausfahrtmöglichkeit für auf
der A 21 von Süden kommende Kfz-Verkehre auf die Edisonstraße Richtung Osten (mit
Kostentragung durch die LHK) geben soll. Zudem wird in Abstimmung mit den örtlichen
Gewerbetreibenden und der IHK gegenüber der DEGES das Ziel verfolgt, dass planerisch ein
weiterer Anschluss der Edisonstraße für Verkehre in Richtung Süden mit einer Querung der
zukünftigen A 21 berücksichtigt und (auf Kosten des Bundes) verwirklicht wird.
Ein frühzeitiger Bau der Südspange als Teil der A 21 trägt auch dazu bei, dass Edisonstraße
und Wellseedamm auf Dauer nicht von Schleichverkehren zwischen A 21 und B 76 belastet
werden.
Der Bau der Südspange als nördlichstes Teilstück der A 21 und damit die gemeinsame
Nutzung einer Trasse mit der im Bundesverkehrswegeplan vorgesehenen vierstreifigen
Ostuferentlastungsstraße bietet nicht nur den Vorteil, in den Bereichen Vieburger Gehölz,
Grünes Herz und Hofteichstraße auf einen größeren Ausbau verzichten zu können und
Wohn- und Grünbereiche zu schonen. Der Bau führt auch zu Entlastungen auf der Neuen
Hamburger Straße, der zentralen Stadteinfahrt, und auf den hoch belasteten Abschnitten des
Theodor- Heuss-Ringes zwischen Waldwiese und Ostring.
Dadurch kann die Südspange einen Beitrag zur Erhaltung der Leistungsfähigkeit der B 76 und
zur Verbesserung der Erschließung der angrenzenden Gewerbegebiete leisten. Die volle
Wirkung erzielt die Südspange allerdings erst in Kombination mit der Weiterführung der
Ostuferentlastungsstraße nach Norden.
Derzeit begutachtet die DEGES mögliche Trassenführungen der Ostuferumgehungsstraße
sowie deren Auswirkungen und wird voraussichtlich 2022 neue Zahlen vorlegen.