I. Wirtschaft, Gründertum und Tourismus

I.1. Wirtschaft 

 

Auch in Zukunft benötigt die Landeshauptstadt Kiel eine durchdachte Wirtschaftspolitik. Ein fortlaufender Leerstand der Innenstand und zu wenig Perspektiven für den Mittelstand sind nach wie vor problematisch für die Kieler Wirtschaft. Der bisherige industrie- und gewerbepolitische Dialog der Landeshauptstadt reichte nicht aus, um die wirtschaftlichen Potentiale Kiels optimal zu nutzen. Wir setzen uns daher für eine aktivere Standortpolitik vor Ort ein.

 

Deshalb fordern wir Freien Demokraten für die Landeshauptstadt Kiel:

 

·       Eine Verbesserung der Vorgaben von Rahmenbedingungen und ein dienstleistungsorientierteres Denken der Kieler Verwaltung. 

·       Von einer weiteren Erhöhung der Gewerbesteuer abzusehen. 

·       Die Schaffung eines modernen Kongresszentrums in Kiel, um die Stärke des Kieler Wirtschafts- und Wissenschaftsstandortes zu zeigen. 

·       Den Entwurf eines geeigneten industriepolitischen Konzeptes und deren Umsetzung unter Einbezug eines breiten Bündnisses von Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften, Kammern, Hochschulen und Nachbarkommunen. 

·       Die Verbesserung der Vernetzung von Schulen und Bildungszentren, um die Ausbildungs- und Arbeitsplätze der Handwerksbetriebe und Unternehmen sowie Freiberufler der Stadt Kiel zu stärken. Hierzu soll ein Patenkonzept zwischen Auszubildenden und Studierenden geschaffen werden. 

·       Junge Menschen nach Abschluss der Ausbildung oder des Studiums besser in der Stadt zu halten. Hierzu soll die Möglichkeit für ein Bonussystem geprüft werden, welches die Auszahlung eines „Berufsstarter-Geldes“ vorsieht, wenn Bürgerinnen und Bürger zwei Jahre nach der Ausbildung im gelernten Beruf tätig waren. 

·       Den Ausbau der Plattform „Kiel works“ in Kooperation mit der Kieler Wirtschaftsförderung zu prüfen, um Studierende, Arbeitnehmer und Arbeitgeber unkompliziert zu vernetzen. 

·       Eine verbesserte Beratung und Betreuung von Studienabbrechern, um Berufswege in die Ausbildungsberufe aufzuzeigen. 

·       Weitere Ansiedelung skandinavischer Investoren durch eine verbesserte und intensivere Vernetzung zwischen dem skandinavischen Raum und Kiel als Tor nach Nordeuropa. 

·       Ein Vorantreiben der Digitalisierung, um dem Fach- und Arbeitskräftemangel zu begegnen.

·       Städtepartnerschaften mit wirtschaftlicher Ausrichtung stärken. 

·       Die Ansiedlung von 7000 Solargründer/-gewerbetreibende auf privaten Dächern zu unterstützen. 

·       Den zügigen Ausbau eine Wasserstoffregion Kiel. 

·       Die Einführung eines Wirtschaftsdezernates mit dem Themenfeld Wirtschaft, Gründertum und Finanzen. 

·       Eine deutliche Verkürzung und Digitalisierung von wirtschaftlichen Genehmigungsverfahren. 

·       Eine spürbare Stärkung des Einzelhandels, insbesondere in der Kieler Innenstadt, um Leerstände massiv zu reduzieren. Gegebenenfalls muss der Leerstand auch durch Umwandlung zu Wohnraum, Nutzung für Pflegeeinrichtung oder die Schaffung von Stadtteilparkhäusern für Fahrräder und PKW beseitigt werden. 

·       Ein deutliches Vorantreiben der Digitalisierung. 

·       5G als Standard etablieren und den Bau entsprechender Leitungen vorantreiben – auch in den Außenbezirken. Dies gilt im gleichen Maße für das Glasfasernetz. 

·       Mehr Installationen von WiFi-Punkten durch Verhandlungen mit Netzanbietern. 

·       Eine intensivere Nutzung der Städtepartnerschaft mit dem Silicon Valley, insbesondere mit dem Fokus auf die digitale Wirtschaftsförderung. 

·       Ein Vorantreiben von Hochgeschwindigkeitsnetzen mit der Zielvorgabe Gigabit. Hierbei muss die Priorität auf die Wirtschaft gelegt werden. Kleine und mittlere Unternehmen sollen bei der Umstellung auf Gigabit mit Gigabit-Gutscheinen unterstützt werden. So wollen wir den Ausbau von Hochgeschwindigkeitsnetzen nachfrageorientiert und kosteneffizient beschleunigen. Damit schaffen wir einen wirksamen Anreiz für Investitionen in den Gigabit-Netzausbau. 

·       Hierfür soll die Stadt zusammen mit den Vereinen die Infrastruktur für den E-Sport in Kiel aufbauen. Auch sollen die Voraussetzungen für die Ansiedlung von Unternehmen aus der Gamingbranche geschaffen werden.

 

I.2. Gründertum 

 

Die Ratsversammlung der Landeshauptstadt Kiel hat im Jahr 2020 beschlossen, eine der führenden Gründerstädte Norddeutschlands zu werden. Mit dieser Zielsetzung soll die bereits vorhandene Gründerszene gestärkt und ein positives Klima für Start-ups gefestigt werden. Hierzu wurde ein externes Gutachten in Auftrag gegeben, dass seit Ende 2021 auf die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen wartet: 

 

Deshalb fordern wir Freien Demokraten für die Landeshauptstadt Kiel: 

 

·       Eine stärkere Unterstützung von Gründungswilligen und Unternehmensgründungen. 

·       Die Förderung von Gründungen und das Anwerben und Halten von Arbeits- und Fachkräften in Kiel. 

·       Den Ausbau von Möglichkeiten zum Marktzugang für Gründungen. 

·       Die Gewinnung von vorhandenen Netzwerken und Kooperationsbeziehungen für eine Zusammenarbeit im Bereich der Finanzierung. 

·       Den Ausbau und die Weiterentwicklung von Finanzierungsinstrumenten für verschiedene Zielgruppen und Gründungsphasen. 

·       Die Erkennung und Unterstützung von Gründungen mit globalem Entwicklungspotenzial. 

·       Die Erschließung zusätzlicher und neuer unternehmerischer Potentiale mit neuen Technologien in der maritimen Wirtschaft. 

·       Eine nach innen und außen gerichtete Kommunikation hinsichtlich internationaler Kooperationen mit Relevanz für den Wirtschaftsstandort und dem Gründertum. 

·       Die Stärkung von Migrantinnen und Migranten als Gründer, um Vielfalt zur Grundlage von Innovation zu machen.

·       Die Gewährleistung von Wissenstransfer und Generierung neuer Erkenntnisse  durch Wissenschaft und Forschung. 

·       Die Stärkung von Entrepreneurship und Kommunikation von Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Rahmen von Gründungen. 

·       Die Erleichterung und Verbesserung von Zugängen zu Entrepreneurship-Bildung, Qualifikation und Kenntnissen von Gründern. 

·       Hürden für Start-ups abbauen, Prozesse vereinfachen und digitalisieren. Wir unterstützen die Idee eines bürokratiefreien Jahres für Gründerinnen und Gründer und wollen im Rahmen einer „One-Stop-Agency“ alle Angelegenheiten für Unternehmensgründungen an einer Stelle bündeln. 

·       Die Unterstützung Kieler Schulen bei Projekten wie Schulfirmen. 

·       Die Einführung eines Wettbewerbs „Jugend gründet“ als Wettbewerb für junge Menschen mit der Idee zur Gründung eines Startups.

 

I.3. Tourismus

 

Die Übernachtungszahlen in Schleswig-Holstein sind in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Die Entwicklung der Landeshauptstadt ist dagegen von einem schwächeren Wachstum geprägt, obwohl Kiel mit den Fähr- und Kreuzfahrtschiffen eine sehr gute Ausgangslage hat.

 

Deshalb fordern wir Freien Demokraten für die Landeshauptstadt Kiel:

 

·       Eine Aufwertung und intensivere Bewerbung der Kieler Strände. 

·       Die Errichtung eines Meeresvisualisierungszentrums an der Kiellinie. 

·       Eine Seilbahn über die Kieler Förde. 

·       Die Ermöglichung von Sonntagsöffnungszeiten in der Innenstadt. 

·       Die Umsetzung eines Kieler Stadtstrandes.

·       Die Weiterentwicklung der blauen Linie sowie einen Ausbau des Angebots für Fähr- und Kreuzfahrer.

·       Eine touristische Weiterentwicklung und Verbesserung der Fährstege und Kreuzfahrtterminals durch das Näherbringen von Gastronomie an die Wasserkante, insbesondere in den Bereichen der Innenförde, Falkenstein, Friedrichsort und Schilksee.

·   Die Beseitigung der Leerstände der Kieler Innenstadt.