In den letzten drei Jahren hat sich die Drogenszene in Kiel, insbesondere im Stadtteil Gaarden, deutlich verschärft. In diesem Stadtteil führte die Kombination aus Wohnungslosigkeit und fehlenden Konsumräumen zu einem sichtbaren Anstieg des offenen Drogenkonsums und der Beschaffungskriminalität. Als Reaktion plant die Stadt Kiel die Eröffnung eines Drogenkonsumraums auf dem Westufer, um sichere Konsumbedingungen zu schaffen und die Situation zu entschärfen. Bisher ist ein solches Angeboten noch nicht realisiert. Zuletzt hatte ein repressiveres Vorgehen dafür gesorgt, dass der Verkauf nicht mehr auf offener Straße stattfindet, sondern in private Wohnräume verschoben wurde, in welchen die Polizei keinen Zugriff hat. Eine Verbesserung der Situation ließe sich bis zuletzt nicht feststellen. 

Wir möchten uns von Andreas Dehnke vom Verein Odyssee e.V. über die aktuelle Versorgungssituation in Kiel berichten lassen. 

Der Verein Odyssee e.V. in Kiel unterstützt seit über 35 Jahren drogenabhängige Menschen mit vielfältigen Hilfsangeboten. Dazu gehört der Kontaktladen CLARO, der Überlebenshilfen wie Spritzentausch, Essen und medizinische Grundversorgung bietet. Mit dem Projekt METHA schafft der Verein Arbeitsmöglichkeiten für substituierte Menschen in Bereichen wie Holz- und Bootsbau. Die stationäre Einrichtung DELTA hilft ehemals abhängigen Personen bei der Rückkehr in ein selbstbestimmtes Leben, während MIDHGARD ambulant betreutes Wohnen ermöglicht. Zusätzlich betreibt der Verein ein Präventionsprojekt, das besonders in der Partyszene über den Umgang mit Drogen aufklärt.

Mit dabei sein wird Dr. Heiner Garg, der als gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion auch das Thema Drogen und Sucht betreut.